Unter der Leitfrage „Was ist uns der christliche Glaube wert, wenn alle anderen Werte zerfallen?“ hatte das Forum „Evangelium und Gesellschaft“ der Kirchengemeinde Königshardt-Schmachtendorf zu einer Podiumsdiskussion in ihr Gemeindehaus eingeladen.
Nach der gelungenen Auftaktveranstaltung im Januar zum ersten Artikel des apostolischen Glaubensbekenntnisses ging es am Nachmittag des 13. Juni um den zweiten Teil:
„… und an Jesus Christus, seinen eingeborenen Sohn, unseren Herrn,…“
Pfarrerin Stefanie Züchner begrüßte die Referenten Thomas Gäng, Katholikenratsvorsitzender, und Dr. Ulrich Samse, langjähriger Pfarrer der ev. Auferstehungs-Kirchengemeinde, sowie alle Gäste. In ihrer Einführung wies sie darauf hin, dass der zweite Teil die Mitte des Glaubensbekenntnisses ist. So steht Jesus Christus auch im Mittelpunkt unseres Glaubens.
„Jesus Christus – wahrer Gott und wahrer Mensch“ – damit begann Thomas Gäng seine Ausführungen und sagte: „Gottes Erdung ist Jesus. Jesu Leben und Wirken, sein Tod und seine Auferstehung können und sollten die tragenden Säulen unseres Glaubens, Lebens und Wirkens sein.“ Mit persönlichen Beispielen veranschaulichte Thomas Gäng seine Prägung durch glaubwürdige Menschen – gerade auch die Familie, die ihn zu seiner Liebe zur Kirche und zu seinen umfassenden sozialen Aktivitäten geführt haben.
Ulrich Samse knüpfte an: „Die kirchlichen Institutionen haben mit rapidem Bedeutungsverlust zu kämpfen. Die Konsequenz aber dürfe nicht nur in der ökonomischen Rettung der Institutionen liegen, sondern müsse als geistliche Herausforderung begriffen werden.“ Nur durch den unteilbaren Geist Jesu und die Wege zur Einheit in versöhnter Verschiedenheit lassen sich Krisen, Glaubwürdigkeitsverlust und institutionelle Nöte überwinden. Das Bemühen um Verständnis füreinander und das grenzüberschreitende Kümmern umeinander müssten überzeugend gelebt werden.
Die Teilnehmer waren sich einig, dass vertrauensvolle Gespräche über den Glauben nach innen und außen vertrauensbildende Profile auch für junge Menschen setzen können. Als Beispiel diente ein aktueller Text von Dr. Stephan Tertünte und Stefan Züchner, die im Kirchenzentrum jahrelang Ökumene für Klein und Groß vorgelebt haben: „Die Füße in der Hölle seiner Zeit, den Kopf im Licht der Gegenwart Gottes, die Arme ausgebreitet – das sind die Koordinaten der Befreiung durch das Evangelium.
Zu den Diskussionen über den dritten Artikel (Heiliger Geist) sind wieder alle Oberhausener Bürgerinne und Bürger eingeladen. Der Termin wird in Kürze bekanntgegeben.
- Thorsten Ostermann
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