Pressemitteilung

Ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für die Ökumenische Notfallseelsorge gesucht

  • Nr. Pressemitteilung
  • 25.07.2024
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Seit kurzem arbeitet die Ökumenische Notfallseelsorge, neben der Telefon- und der Krankenhausseelsorge einer der wichtigsten Seelsorgedienste der Kirchen, im Verbund für die Städte Mülheim, Essen und Oberhausen (MEO-Region). Nach wie vor sind die Notfallseelsorgerinnen und Notfallseelsorger in „ihrer“ Stadt mit Einsatz, doch gibt es ab sofort eine übergeordnete Koordination, eine gemeinsame geistliche Begleitung und auch die fast einjährige Ausbildung und Zurüstung neuer Ehrenamtlicher für diesen Dienst erfolgt in Gemeinschaft. Im Januar beginnt ein neuer Kurs – ein Informationsabend für Interessierte findet am Mittwoch, 13. November, in Essen statt.

Wenn Menschen plötzlich vom Tod eines nahen Angehörigen erfahren – ob ein Unfall oder ein Suizid, ein Herzversagen oder ein Gewaltverbrechen die Ursache war – ist im Leben nichts mehr so, wie es vorher war. Ähnlich geht es denjenigen, die ein schlimmes Unglück mitansehen mussten. In den ersten Stunden einer solchen Krisensituation stehen den Betroffenen häufig ehrenamtliche Notfallseelsorgerinnen und Notfallseelsorger zur Seite.

In Essen ist die Zahl der Einsätze pro Jahr seit der Gründung der Notfallseelsorge von 63 (2001) über 91 (2006) und 152 (2016) auf zuletzt 209 (2023) gestiegen. Oberhausen kam im vergangenen Jahr auf 133 Einsätze (darunter zwei sogenannte Großeinsatzlagen), in Mülheim waren es 65. Um Betroffene nach einem schlimmen Unglück seelisch zu unterstützen und emotional aufzufangen, sind in Oberhausen derzeit 24 ehrenamtliche Notfallseelsorgerinnen und Notfallseelsorger tätig. Ihre Rufbereitschaft deckt alle 24 Stunden des Tages und das ganze Jahr ab.

In der Regel werden Notfallseelsorgerinnen und Notfallseelsorger durch die Feuerwehr alarmiert und mit einem Einsatzwagen des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) zum Einsatzort gebracht. Dort leisten sie eine „Erste Hilfe für die Seele“, die sich an den Bedürfnissen der Betroffenen orientiert – sie hören zu oder schweigen mit den Trauernden, helfen ihnen vielleicht dabei, sich über die nächsten, nun notwendigen Schritte klarzuwerden. Notfallseelsorgerinnen und Notfallseelsorger spenden ihren Trost ganz unabhängig von Religion, Konfession oder Weltanschauung, fühlen sich aber einer christlichen Kirche verbunden.

Wer für sich einen Sinn darin sieht, dieses wichtige Ehrenamt zu übernehmen, absolviert zunächst eine kostenlose Ausbildung. Sie umfasst 120 Stunden, die sich auf rund elf Monate verteilen, und endet nach dem erfolgreichen Abschluss mit einer Beauftragung für den Dienst. Themen sind insbesondere der Umgang mit Belastungsreaktionen, die Förderung der eigenen Resilienz, die religiösen Dimensionen des Todes sowie die Strukturen von Feuerwehr, Rettungsdiensten und Polizei; außerdem sind mehrere Praktika vorgesehen. Eine engmaschige professionelle Begleitung während und nach der Ausbildung ist garantiert. Voraussetzungen sind vor allem Teamfähigkeit und persönliche Reife, die Affinität zu einer christlichen Kirche, die Vollendung des 25. Lebensjahres sowie eine gute körperliche und seelische Konstitution. Die Ausbildung erfolgt nach bundesweit einheitlichen Richtlinien: Wer als Notfallseelsorger bzw. Notfallseelsorgerin aktiv ist, kann dieses Ehrenamt grundsätzlich überall – nicht nur in Mülheim, Essen und Oberhausen – ausüben.

Notfallseelsorgerin Iris Stratmann

Die nächste Ausbildung beginnt im Januar 2025. Ein Informationsabend findet am Mittwoch, 13. November, statt: Von 18:30 Uhr bis 20:30 Uhr informiert die Koordinatorin des Notfallseelsorge-Verbundes in der MEO-Region, Iris Stratmann, auf der Hauptfeuerwache Essen, Eiserne Hand 45, über die Ausbildung und die Arbeit in der Notfallseelsorge. Die Teilnahme ist unverbindlich und kostenlos; um eine kurze formlose Anmeldung per Mail an iris.stratmann@ekir.de oder unter Telefon 0160 94744792 wird jedoch gebeten.

  • Stefan Koppelmann