Pressemitteilung

Wie demokratisch soll Kirche sein?

  • Nr. Pressemitteilung
  • 24.9.2024
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Donnerstagabend: Eine gut besuchte Kirche, ein Gast aus Bayern und ein stimmgewaltiger Chor: Das 25. Politische Nachtgebet des Evangelischen Kirchenkreises Oberhausen in der Lutherkirche hatte am Donnerstagabend, 19. September, einiges zu bieten.

Begrüßt wurden die zahlreichen Gäste, darunter auch eine tansanische Delegation aus der Sophien-Partnerkirchengemeinde Soni, von Pfarrer Andreas Loos, der den Besuchern das Thema des Abends „Kirche und Demokratie – wie demokratisch soll Kirche sein“ vorstellte. Eingeladen zu der Veranstaltung hatte der Ausschuss Wirtschaft-Arbeit-Soziales (WAS) des Evangelischen Kirchenkreises Oberhausen in Kooperation mit dem Familien- und Erwachsenenbildungswerk (FEBW). Gastredner war Pfarrer Hans Jürgen Luibl, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Evangelische Erwachsenenbildung in Bayern und Leiter der Evangelischen Stadtakademie in Erlangen.

In seinem Impulsvortrag sprach Luibl über Kirche und deren Beziehung zur Demokratie und nahm Bezug zu unterschiedlichen Zeitepochen – von der Reformation bis hin zur Gegenwart. Seine Kernthese: „Es geht gegenwärtig und für die Zukunft nicht um einen formalen Kampf um Demokratie, das ist zu abstrakt, zu weltfremd, es ist im wahren Wortsinn ‚wert-los‘. Den Rechtspopulisten hilft das Schwarz-Weiß-Denken für oder gegen Demokratie – konkrete Entwicklungen beim Namen zu nennen und daraus Schlüsse zu ziehen, das gräbt den Rechtspopulisten das Wasser ab und schafft Entscheidungsfreiheit. Es geht darum, geltendes Recht bis zu den Menschenrechten zu stärken, demokratische Prinzipien festzulegen und neu und konkret durchzubuchstabieren. Und hier, genau hier, ist Kirche gefragt.“

Nach Luibls Vortrag wurde in Kleingruppen diskutiert, so dass es zu einem lebhaften Austausch kam, in dem über Demokratie, Kirche und deren Rolle gesprochen wurde. Der Fun Vocal Chor, geleitet von Kreiskantor Danny Neumann, bereicherte das Nachtgebet immer wieder mit musikalischen Vorträgen.

„Das Politische Nachtgebet hat nicht nur Tradition, es zeichnet sich vor allem durch interessante Gastbeiträge und wertvolle Diskussionen aus. Ich danke den Organisatoren für die gute Umsetzung und freue mich schon auf die 26. Auflage“, sagt Superintendent Joachim Deterding.

  • Thorsten Ostermann (Referent für Öffentlichkeitsarbeit)