Notfallseelsorge

Notfallseelsorge – Was ist das?

Mal mehr, mal weniger tragisch sind die Folgen einer schrecklichen Tat oder eines Unfalls. Ganz plötzlich ist im Leben der Betroffenen nichts mehr so wie es war. Und wenn Polizei oder Feuerwehr zum Einsatz ausrücken, wissen die Helfer und Retter oft noch nicht, was sie vor Ort erwartet. Manches Mal  sind sie es dann selbst, die neben Opfern und deren Angehörigen seelischen Beistand benötigen.

Am 1.März 2001 nahmen die Notfallseelsorgerinnen und –seelsorger ihre Tätigkeit in Oberhausen auf.
Damit entsprechen die katholische und evangelische Kirche  nicht zuletzt dem Anliegen des Innenministeriums, Notfallseelsorge landeskirchen- und bistumsweit vorzuhalten.
Auch die Praxis im Rettungswesen zeigt immer wieder, wie wichtig ein organisiertes Notfallsystem ist.
Die Ökumenische Notfallseelsorge ist ein Dienst der Kirchen für die Bürgerinnen und Bürger dieser Stadt unabhängig von ihrer Religion und Konfession.
Notfallseelsorge: das ist erste Hilfe für die Seele. Menschen werden in akuten Krisensituationen begleitet.

 

Welche Hilfen bietet die Notfallseelsorge an?

 Notfallseelsorge ist Grundbestandteil des Seelsorgeauftrags der Kirchen und bietet folgendes:

  • die zeitnahe Betreuung von akut seelisch belasteten und trauernden Menschen
  • unterstützt bzw. gestaltet das Abschiednehmen
  • erkennt psychische Reaktionen und begleitet entsprechend
  • nimmt religiöse Fragen auf (Schuld, Sinn, Versagen)
  • aktiviert das soziale Umfeld
  • vermittelt auf Wunsch Kontakt zur zuständigen Kirchengemeinde

 

Wann wird die Ökumenische Notfallseelsorge alarmiert?

  • Betreuung bei innerhäuslichen Einsätzen: z.B. Tod eines Kindes, nach Suizid eines Angehörigen, beim Überbringen einer Todesnachricht
  • Betreuung bei außerhäuslichen Einsätzen: z.B. Verkehrsunfall oder Betriebsunfall mit Todesfolge
  • Verlust des Existenzgrundlage
  • z.B. durch Brand oder Hochwasser
  • Betreuung bei Großschadenslagen
  • Brückenfunktion zur Ortsgemeinde und weiterer psychosozialer Einrichtungen
  • Brückenfunktion zur Seelsorge in Feuerwehr, Rettungsdienst und Polizei

 

Wie wird die Notfallseelsorge alarmiert?

Das Team der Notfallseelsorge ist rund um die Uhr in Rufbereitschaft. Die Ökumenische Notfallseelsorge wird ausschließlich von Feuerwehr und Rettungsdienst über die Leitstelle angefordert. Wenn Betroffene es wünschen und es den Einsatzkräften mitteilen, dann wird die Notfallseelsorge ebenfalls über die Leitstelle alarmiert.

 

Wer gehört zum Team?

 Zum Team gehören Krankenhausseelsorgerinnen und –seelsorger, Pastoral- und Gemeindereferenten, Diakone, Pfarrerinnen und Pfarrer und Priester, Mitarbeiterinnen der Ev. Beratungsstelle. Alle Personen gehören einer Kirche der „Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen“ an und haben eine seelsorgliche Ausbildung erhalten. Für den Dienst in der Notfallseelsorge absolvierten alle einen  24-Stunden Einsatz beim Rettungsdienst und nahmen an Schulungen und Seminaren teil, um sich für diese spezielle Form der Seelsorge zu qualifizieren.

 

Entstehungsgeschichte

 Was anfangs Propst Michael Ludwig für die Feuerwehr und Dr. Ulrich Samse für die Polizei allein bewältigten, ruht nun seit 2001 auf den Schultern eines ganzen Teams.

Hintergrund der Entstehung dieser Gruppe war ein tragischer Unglücksfall am frühen Neujahrstag des Jahres 2000, bei dem vier junge Menschen ihr Leben ließen. Bei diesem Unglück war so viel zu tun, dass eine Person allein gar nicht mehr alle beteiligten Zeugen, Verunfallten und Angehörigen betreuen konnte.

 

Ansprechpartnerin für den Ev. Kirchenkreis Oberhausen:

Iris Stratmann
Koordinatorin
Telefon: 0160 / 94 744792
E-Mail: Iris.Stratmann@kirche-oberhausen.com
0160 / 94 744792Iris.Stratmann@kirche-oberhausen.com