Liebe sei Tat: Ökumenischer Gasometer-Gottesdienst begeistert Publikum

Unter dem Motto „Liebe sei Tat“ hatte die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) in Oberhausen in den Gasometer eingeladen, um in besonderer Atmosphäre gemeinsam Gottesdienst zu feiern. Der Einladung folgten am vergangenen Sonntag rund 350 Besucherinnen und Besucher.

Pastoralreferent Marcus Tannebaum und Pfarrer Ralf Kasper begrüßten die Gäste an dem Abend und sprachen über die Idee des Gottesdienstes: Im Mittelpunkt stand das Misereor-Hungertuch, das in der Fastenzeit in vielen katholischen Kirchen zu sehen war. „Das Bild bietet uns viele Bezüge in die Ausstellung Planet Ozean, die wir uns auch mit biblischen Augen angesehen haben. Manche Bezüge möchten wir gemeinsam mit Ihnen entdecken“, sagte Ralf Kasper zu Beginn.

In der aktuellen Gasometer-Ausstellung „Planet Ozean“ geht es um die Schönheit der Weltmeere und ihrer vielfältigen Lebensformen. Zu sehen sind aber auch die Folgen der menschlichen Nutzung der Weltmeere als Energielieferant, Transportstrecke oder Nahrungsquelle. Hier setzte der Gottesdienst an. „Plastik in den Meeren ist ein geradezu unglaubliches Problem. Alle abgerissenen Stücke von Fischernetzen, manchmal ganze Schleppnetze, sogenannte ‚Geisternetze‘ in den Ozeanen, würden sich, aneinandergereiht, bereits heute 18mal um den gesamten Globus wickeln lassen. Tiere verfangen sich darin, können sich nicht mehr befreien, Vögel bauen es in ihre Nester ein, und die Nester werden zur tödlichen Falle. Wir müssen nicht um die ganze Erde reisen: Auf 100 Metern Nordseestrand finden wir heute 43 Getränkedeckel, die manche auch jetzt noch gerne abreißen“, berichtete Helga van Meegen aus der Apostolischen Gemeinde Oberhausen in ihrem Vortrag.

Der Umgang mit Gottes Schöpfung stand somit im Mittelpunkt der Veranstaltung, die musikalisch durch Kreiskantor Danny Neumann und Violinistin Melissa Tendick begleitet wurde.

Im Anschluss nutzten die Besucherinnen und Besucher die Gelegenheit, die Ausstellung zu besuchen.

„Wir sind mit der Umsetzung und Resonanz sehr zufrieden“ sagt Joachim Deterding, Superintendent der Evangelischen Kirche in Oberhausen und ACK-Vorsitzender und ergänzt: „Ein Gottesdienst in solch einer Umgebung ist etwas Besonderes. Zudem bin ich froh darüber, dass wir heutzutage so einen guten ökumenischen Austausch im Stadtgebiet haben und gemeinsam eine solch besondere Veranstaltung feiern können.“

Wer keine Zeit hatte, den Gottesdienst zu besuchen, hat die Möglichkeit an einer Gasometer-Führung mit dem Titel „ocean meets bible“ mit Ralf Kasper und Marcus Tannebaum vom Café Mary & Joe teilzunehmen. Informationen dazu gibt es im Café, in dem noch bis zum 30. Juni das aktuelle Misereor-Hungertuch im Raum der Stille angesehen werden kann.

Die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen

Die „Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen“ (ACK) gibt es in Deutschland seit 1948, um die ökumenische Zusammenarbeit und die Einheit der Kirchen zu fördern; 1966 wurde in Nordrhein-Westfalen ein eigener Landesverband gegründet. Im November 1993 haben sich auch in Oberhausen zunächst fünf christliche Kirchen zur „ACK Oberhausen“ zusammengeschlossen. Die ACK ist Teil der Ökumenischen Bewegung zwischen den verschiedenen christlichen Kirchen. Sie hat das Ziel, den Auftrag Jesu ernst zu nehmen und umzusetzen, wie es im Johannesevangelium (17.21) überliefert wird: „Alle sollen eins sein!“

ACK-Mitglieder

Zur ACK, die den Gottesdienst organisiert und gestaltet, gehören aktuell: die Alt-Katholische Kirche, die Apostolische Gemeinschaft, die Christus-Gemeinde Oberhausen, die Evangelische Landeskirche mit dem Evangelischen Kirchenkreis in Oberhausen, die Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde Oberhausen (die Baptisten), die Römisch-Katholische Kirche mit der Katholischen Stadtkirche in unserer Stadt, die Neuapostolische Kirche und die Freie Evangelische Gemeinde (an der Wolfstraße).

  • 05.05.2025
  • Thorsten Ostermann
  • Red