Angebote bei Kälte

Diakonie - Hilfe für Wohnungslose

Streetworker Lukas Brockmann

Streetworker Lukas Brockmann

Niemand muss in Mülheim auf der Straße schlafen – mit Blick auf die sinkenden Temperaturen ist es den Verantwortlichen des Diakonischen Werkes im Evangelischen Kirchenkreis an der Ruhr und der Stadt Mülheim an der Ruhr wichtig, dies ganz deutlich zu sagen. Die Fachkräfte der Mülheimer Diakonie, die in der Abteilung „Ambulante Gefährdetenhilfe“ Wohnungslose und von Wohnungslosigkeit bedrohte Menschen betreuen, passen ihr Angebot stets den aktuellen Bedürfnissen an. Bei Kälte gilt das in besonderem Maße. So werden die Öffnungszeiten der Teestube und der Notschlafstelle bei Minusgraden erweitert und der Streetworker dreht nun mit wärmendem Gepäck seine Runden.

Die Teestube hat im Angebot der Obdachlosenhilfe des Diakonischen Werkes besondere Bedeutung: Der Treffpunkt an der Auerstraße 49 ist Ess- und Wohnzimmer zugleich. Denn dort gibt es Frühstück und ein warmes Mittagessen so-wie Gesellschaft und Gemeinschaft dazu. Die Büros der Sozialarbeiter liegen direkt nebenan, nur durch eine Glasscheibe getrennt. Die Fachkräfte der Diakonie sind also da – für eine lockere Plauderei oder falls jemand mehr Redebedarf hat. „Die Teestube ist ein niederschwelliges Angebot, um Zugang zu den Menschen zu finden, Vertrauen aufzubauen und in weitergehende Hilfen zu vermitteln“, erläutert Andrea Krause, Abteilungsleiterin der Ambulanten Gefährdetenhilfe.

Und bei Kälte ist sie ein Ort, um sich aufzuwärmen. Bei Temperaturen unter Null Grad werden deshalb stets die üblichen Öffnungszeiten – montags bis donnerstags 8 bis 16 und freitags 8 bis 14 Uhr – erweitert: Dann ist die Teestube auch samstags und sonntags jeweils von 10 bis 14 Uhr geöffnet. Zudem gibt es eine angrenzende Außenterrasse, die mit wärmenden Heizstrahlern ausgestattet ist. Derzeit gelten auch dort Hygiene- und Abstandvorgaben.

Teestube der Diakonie an der Auerstraße

Teil des Hilfesystems sind auch die Notschlafstellen der Stadt, die von Fachkräften des Diakonischen Werkes betreut werden. Dort können Menschen, die keinen anderen Platz zum Schlafen haben und sich nicht aus eigener Kraft eine andere Unterkunft suchen können, übernachten. Die Unterbringung erfolgt über die Wohnungsfachstelle der Stadt oder außerhalb der städtischen Öffnungszeiten über die Polizei. So können auch Menschen in akuten Notlagen einquartiert werden. „Normalerweise sind die Notschlafstellen von montags bis freitags tagsüber geschlossen, denn sie dienen wirklich nur als Übernachtungsmöglichkeit“, sagt Andrea Krause. „In Absprache mit der Stadt Mülheim werden die Öffnungszeiten bei Kälte aber erweitert, worüber wir uns sehr freuen. Die Erweiterung geschieht gezielt im Zusammenspiel mit den Öffnungszeiten der Teestube.“ Aufgrund der aktuellen pandemischen Lage greifen auch in der Notschlafstelle gezielte Hygienemaßnahmen.

Die Fachkräfte warten aber nicht darauf, dass die Menschen zu ihnen können. Streetworker Lukas Brockmann, der in der Notschlafstelle die psychosoziale Betreuung übernimmt, ist weiterhin im gesamten Stadtgebiet unterwegs – wo-bei die Innenstadt ein Schwerpunkt ist. Im Bedarfsfall verteilt er wärmende Mützen, Schals, Handschuhe oder auch Schlafsäcke. Denn alle Angebote der Obdachlosenhilfe sind eben das – Angebote. „Die Menschen müssen unsere Hilfen annehmen“, betont Abteilungsleiterin Andrea Krause. „Auch bei Kälte können wir niemanden dazu zwingen, die Notschlafstelle zu nutzen. Wir kennen aber jeden Menschen, der in Mülheim draußen schläft und unser Streetworker lässt nicht locker.“

Kontakt

Die Fachkräfte der Diakonie stehen Mülheimer Bürger*innen gerne als Ansprechpersonen zur Verfügung. So bittet Streetworker Lukas Brockmann: „Wenn Sie jemanden sehen, der hilfebedürftig ist, rufen Sie mich gerne an. Ich gehe jedem Hinweis nach. “ Er ist erreichbar unter Tel. 0170 / 221 48 87. Auch die Zentrale Beratungsstelle der Obdachlosenhilfe, Auerstraße 47-49, ist ansprechbar: Tel. 0208-302450, agh@diakonie-muelheim.de
 

  • 22.11.2021
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